Von Puerto Montt aus ging unsere Reise per Nachtbus weiter
bis Santiago der Hauptstadt von Chile. Während der Planung was für uns
Sehenswert ist, setzte sich Andrés (Ein Venezulaner der seit einiger Zeit in
Santiago lebt) zu uns und sofort vertiefte sich unser Gespräch. Kurz darauf hin
wurden wir von ihm eingeladen zum Trecking. Am nächsten Tag ging es dann mit Viktoria, ihrer Freundin & Andrés auf zum Cerro ….. Die Aussicht war gigantisch. Erst recht wenn
man weiss das Santiago gleichviele Einwohner aufweist wie die ganze Schweiz ;-)
Wie ihr ja wisst sind wir keine Stadtmenschen und trotzdem haben
uns die Stadtteile die wir gesehen haben sehr gut gefallen (überraschenderweise)
;-)
Das Nachtleben in dieser Stadt ist enorm, die Clubs öffnen
jedoch erst um 01:00 oder später ihre Tore… Natürlich darf auch der Pisco- Sour
und Terremotto Drink nicht fehlen… das nächste mal vielleicht nicht 1 ½ Liter
davon ;-) gefährlich das Zeug…
Auch das Menschenrechtsmuseum war eindrücklich/
traurig welches sich vergangenen der Diktatur Chiles widmet. Wir hatten ein
super Hostel, mit vielen netten Bekanntschaften in welchem wir auch gut noch
länger hätten verweilen können.
Da uns der Trip mit dem Auto durch Patagonien so gut
gefallen hat haben wir uns entschieden nochmals für einen knappen Monat ein
Auto zu mieten obwohl es sehr teuer ist, dennoch: «vale la pena»!
Voller Entusiasmus fuhren wir los nach Valparaiso. Da müsst
ihr unbedingt hin, hies es: «esta muy lindo». Dort angekommen quetschten wir
uns mit unserem «Riesencamper» durch die engen, unserer Meinung nach eher
heruntergekommenen Strassen und Gassen.
Endlich einen «Estacionamiento» gefunden wollten wir
losziehen und die Stadt erkunden… noch nicht einmal den Parkplatz verlassen,
wiesen uns die Einheimischen schon darauf hin: Pack deine Kamera weg! Halt
deinen Rucksack fest! Esta peligroso aqui! Fast schon ein wenig eingeschüchtert
gingen wir trotzdem los… während eines Kaffees hörten wir Sirenen und sahen
kurzdarauf eine riesige Schwarze Rauchsäule aufsteigen.
Nachdem wir dann noch Schüsse gehört haben war für uns klar,
dass wir wieder zurück zum Camper gehen und die Stadt verlassen. DOCH… leichter
gesagt als getan. Der Grossbrand der tobte, legte das Stromnetz der ganzen
Stadt lahm. Somit funktionierte auch keine Ampel mehr… ein Verkehrschaos sondergleichen… ;-)
In Vina del Mar wollten wir auch mal noch den
Chilenischen Strand testen, doch da gerade High Season war, ähnelte der Strand eher
einem riesigen «Fleischberg». Wir sahen uns an und haben mit einem Nicken
beschlossen weiterzufahren und kurzdarauf in Tabolango übernachtet.
Nach einigen Km am Meer entlang und vielen Stopps
unteranderem auch mit Pelikanen und Pinguinen, vorbei an La Serena kamen wir
Vicuña immer näher. Kaum angekommen erkundigten wir uns über die Sternwarte die
zu einer der wichtigsten der Südlichen Hemisphäre gehört und konnten sogleich
an der Tour teilnehmen :-).
Genial! Da wir die Tour auf Englisch buchten hatten wir eine
Privattour und konnten somit auch länger durch die Teleskope gucken.
Nachdem wir im Valle de Elqui erfahren haben wie
Pisco hergestellt wird fuhren wir in die Nähe vom Grenzübertritt nach
Argentinien, vor dem Aqua Negra Pass.
Am Morgen «bei Zeiten» aufgestanden, warteten wir 2 ¼
Stunden vor der Ausreisebehörde in Chile bevor wir dann endlich das Abenteurer
Aqua Negra Pass in Angriff nehmen konnten.
Wir benötigten knapp 8h um den 4700 Meter hohen
Pass zu bewältigen. Eine tortour für Mensch und Maschine… aber eine Fahrt wie durch
ein Bilderbuch. Nach jeder Kurve hätte man erneut ein Foto schiessen können.
Marlis hat den ganzen Tag geknipst und an einem einzigen Tag einen ganzen Akku
benötigt ;-)
Wieder in Argentinien führten uns unsere Wege durch tiefe
Schluchten, rote Sandberge, grüne Oasen aber auch viel durch die flache, heisse
Pampa…
Im Tafi del Valle haben wir zwischenzeitlich Abkühlung im
Grünen Tal gefunden.
Kurz über einen kleinen Pass gefahren änderte
sich die Landschaft um 180 Grad… Von heiss, flach & trocken… in Kühl,
grün& feucht… in diesem Moment haben wir es richtig genossen und waren
darum auch wiedermal motiviert um etwas wandern zu gehen.
Ein weiteres Highlight war die Fahrt nordwärts durch den
Quebrada de Cafayate ein Canyon mit vielen fasetten und einzigartigen
Felsformationen. Leider meinte es das Wetter nicht so gut mit uns… Mal kurz einen SEHR intensiven Platzregen und die Strasse war bedeckt mit Schlamm und Geröll.
Aber unser Cato-Bus hat auch dies gemeistert…:-)
Nach wohlverdienten Ruhetagen (wir haben es ja soo stressig:-)) mit Rico, Marina (aus Deutschland)& ihrem Hund Zora(aus Mexico) ;-) wollten wir dann Richtung San Antonio de las Cobres…
Da die Strassen nach heftigen Regenfällen geschlossen waren, fuhren wir auf Umwegen
Richtung Jama Pass welcher uns über 4500 m.ü.M. wieder zurück nach Chile und in
die Wüste von Atacama führte.
Inmitten der Wüste liegt San Pedro de Atacama auf 2500 m.ü.M.
Ein bescheidenes Touristen-Städtchen welches viele Naturschauspiele
zu bieten hat.
Unter anderem die höchstgelegenen Geysire der Welt auf 4320 m.ü.M.
Erst seit wir uns um die Anden herum bewegen, wird uns bewusst wie extrem der
Körper auf Höhenunterschiede reagiert und wieviel Kraft man benötigt um z.B. nur
einen Reifen zu wechseln, welches ich am eigenen Leib erfahren durfte…;-)
Auch das Sandboarden wollten wir ausprobieren
wenn wir diesen «Winter» ja schon nicht Snowboarden gehen können.;-)
Nach einem kurzen Abstecher ans Chilenische Meer, wieder
zurück nach San Pedro.
Und nun heisst es für uns Abschied nehmen von unserem Cato-Bus
und von Chile & Argentinien da uns unsere Reise weiter nach Bolivien führen
wird.